Wir sind die beste Arbeitgeberin für Männer
Zum zweiten Mal hat die Zeitschrift Brigitte unsere Kanzlei als „Besten Arbeitgeber für Frauen“ ausgezeichnet. Unsere Partnerin Birgitta Bruder erzählt im Interview, warum Flexibilität, Kommunikation auf Augenhöhe, Balance und eine respektvolle Führungskultur Familie und Karriere vereinbar macht und wieso wir auch „Die beste Arbeitgeberin für Männer“ sind.
Birgitta, herzlichen Glückwunsch zur erneuten Auszeichnung!
Danke, das haben wir gemeinsam als Kanzlei geschafft. Wir zeigen, dass dies nicht nur in großen Konzernen möglich ist, sondern auch in einer mittelständischen Kanzlei. Vor allem habe ich die größte Hochachtung vor Eltern, die in der Corona-Krise Beruf und Familie vereinbart haben. Das zeigt, wie sehr unsere Mitarbeiter uns vertrauen, ihren individuellen Bedarf ansprechen, damit wir dynamische, oft auch spontane Lösungen finden. Sie sind trotz der bestimmt oft belastenden Situation sehr offen und motiviert. Viele von ihnen arbeiten mehr als sie müssten, identifizieren sich stark mit der Kanzlei. Mir ist wichtig, dass ich trotz unseres Wachstums jede und jeden persönlich kenne.
Wie sehen diese individuellen Lösungen aus?
So individuell wie unsere MitarbeiterInnen sind! Flexibilität ist dabei der Schlüssel zu allem. Nähe ist in der Führung wichtiger als Struktur und stärkt das Vertrauen. Die Rahmenbedingungen für Flexibilität schaffen wir mit Gleitzeit, einer überwiegenden Kommunikation per E-Mail, schnellen Lösungen, für Dinge, die nicht verschiebbar sind, wenn beispielsweise ein Kind krank wird, und der Digitalisierung. Hinzu kommen gute Vertretungsregelungen und Mandanten, die unser Konzept kennen und unterstützen, weil sie wissen, dass wir leistungsstark sind, gerade weil wir familienfreundlich handeln.
Du bist selbst Mutter. Was hat sich aus Deiner Sicht im Laufe der Jahre für berufstätige Frauen und Eltern geändert?
Emotional zerrissen zwischen Kind und Karriere ist man immer. Deshalb ist es wichtig, als Arbeitgeber viel Feingefühl für die persönliche Situation der MitarbeiterInnen zu entwickeln und sich nicht nur auf gesetzliche Verbesserungen wie beispielsweise auf den gesetzlich festgelegten Betreuungsanspruch für Kinder über einem Jahr zu verlassen.
Was rätst Du Frauen, die Familie und Karriere vereinen möchten?
Sucht Euch einen Arbeitgeber, der sich die Balance auf die Fahnen geschrieben hat. Einen Arbeitgeber, der kreative Lösungen findet, statt immer nur regelkonform und starr zu agieren. Brennt für Euren Job, aber verbrennt Euch nicht. Nutzt Mentoring, Coachings und Networking. Orientiert Euch an starken weiblichen Vorbildern in der Führung. Es gibt die Vereinbarkeit von Familie und Führungsposition, lasst Euch das nicht ausreden. Aber bedenkt bitte, dass auch Männer sich in Führungspositionen beweisen müssen. Daher sollte es in der Realität auch keinen „Mädchenbonus“ geben, sondern Gleichberechtigung.
Wie wichtig ist es mittlerweile im Recruiting, familienfreundlich zu sein?
Für uns war das seit der Kanzleigründung ein hoher Wert. Wir merken, dass der Markt sich selbst bereinigt, wenn Unternehmen nicht familienfreundlich sind. Mich freut, wie selbstbewusst Eltern das inzwischen einfordern. Genau solche MitarbeiterInnen wünschen wir uns, die sich offen und klar mit uns über Bedürfnisse und Machbarkeit abstimmen.
Mit Blick auf die Zukunft: Hast Du Wünsche?
Ich wünsche mir, dass sich das Selbstverständnis weiblicher Führungskräfte stärkt. Frauen sollten in der Führung auf Ihre Führungsstärke vertrauen und ihre Position einfordern, wenn die Qualifikation besteht, statt darauf zu warten, dass männliche Vorgesetzte Ihnen die Bestätigung und Erlaubnis zur Führung erteilen. Modelle wie Job-Sharing sollten ausgebaut werden. Ich wünsche mir, dass es bald so selbstverständlich ist, die „Beste Arbeitgeberin für Männer“ zu sein, wie es heute der Titel „Bester Arbeitgeber für Frauen“ ist.
